Was kostet eine Alarmanlage?

Inhaltsverzeichnis
Zwei Einflussfaktoren bestimmen den Preis

Wie bei allen technischen Installationen setzt sich der Gesamtpreis auch bei einer Alarmanlage aus den Komponenten Material und Arbeitslohn zusammen. Wegen der riesigen Produktauswahl, den vielfältigen technischen Möglichkeiten und den unterschiedlichen baulichen Voraussetzungen können beide Komponenten starken Schwankungen unterliegen.
Dass ein kleines Häuschen mit einer Tür und vier Fenstern beim Einbau einer Alarmanlage weniger Kosten verursacht als eine 24-Zimmer-Villa mit Schwimmhallen-Anbau, versteht sich von selbst. Aber die Objektgröße ist nur eines von mehreren Kriterien:
Verdrahtet oder per Funk?

Ein Großteil der heute gebräuchlichen Anlagen funktioniert auf Funkbasis. Das heißt: Die Zentrale ist mit allen Komponenten per Funkstrecke verbunden. Das gilt für die Tür– und Fenstersensoren ebenso wie für Rauchmelder, Außenbeleuchtung und Signalgeber.
Zunächst müssen die Kabelkanäle in Wänden und Decken aufgestemmt werden, und das für jede einzelne Komponente. Dann folgt das Verlegen der Kabel, die Füllung der Kabelkanäle und das Glattspachteln der Wandoberflächen. Nach dem Trocknen müssen alle Wände und Decken, in die Kabel verlegt wurden, frisch gestrichen oder tapeziert werden.

Während Funkanlagen in der Regel an einem oder zwei Tagen komplett installiert werden können, nehmen die Bauarbeiten für die Verkabelung meist ein Mehrfaches davon in Anspruch. Das treibt die Kosten spürbar in die Höhe.
Ob die hinzugewonnene Betriebssicherheit den finanziellen Mehraufwand rechtfertigt, müssen Sie selbst entscheiden.
Mittlerweile haben auch Funkanlagen durch moderne Schutzmaßnahmen gegen externe Angriffe und den Einsatz von Repeatern einen hohen Standard bei Sicherheit und Stabilität erreicht. In den meisten Fällen sind sie für einen wirksamen Einbruchs– und Gefahrenschutz völlig ausreichend.
Auch die Ausstattung beeinflusst den Preis

Selbst zwei gleich große Häuser, die beide mit einer Funk-Alarmanlage ausgestattet sind, können ihren Bewohnern ganz unterschiedliche Beträge auf den Einbaurechnungen bescheren. Wie viel eine Alarmanlage letztendlich kostet, hängt neben der Hausgröße auch entscheidend davon ab, welche Aufgaben die Anlage erfüllen soll und welche Komponenten dafür erforderlich sind.
Zwei Elemente braucht jede Alarmanlage: die Zentrale und Sensoren für Fenster und Türen. Doch das ist nur der Anfang. Bereits die Art und Weise, wie die Anlage scharf oder unscharf geschaltet wird, kann variieren. Da gibt es das Tastenfeld in der Nähe der Eingangstür, das innerhalb einer bestimmten Zeit nach dem Öffnen der Tür die Eingabe eines Codes verlangt, um nicht anzuspringen. Oder kleine, drahtlose Handsender erlauben das Ein– und Ausschalten und das Absetzen von Notfallmeldungen – überall im Haus.

Weitere Kostenfaktoren sind Funk-Rauchmelder, die an die Zentrale angeschlossen sind und bei Rauchentwicklung Alarm geben und so auf Wunsch Benachrichtigungen an das Smartphone des Eigners oder an die Feuerwehr ermöglichen.
Wünschen Sie eine Innenüberwachung über Bewegungsmelder, erzeugt das weitere Kosten für je einen Funk-Bewegungsmelder pro überwachtem Raum. Ebenso lässt sich der Außenbereich mit speziellen Bewegungsmeldern überwachen. Spezielle Systeme verbinden die Außenüberwachung mit einer Kamera, die Eindringlinge erkennt und auf Wunsch aufzeichnet.

Wer es besonders komfortabel haben möchte, installiert Sensor-Tags im Türbereich. Sie schalten die Alarmanlage beim Verlassen des Hauses selbsttätig ein und bei der Rückkehr wieder aus. Auch dieser Komfortgewinn hat seinen Preis.
Das sind nur einige Beispiele für Ausstattungselemente von Alarmanlagen, aber es gibt noch mehr. Ob Außensirene, GSM-Modul oder Internetzugang – eine ganze Reihe weiterer nützlicher Features kann die Alarmanlage effektiver und sicherer aber eben auch teuer machen.
Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Diese zwei typischen Anwendungsbeispiele sollen Ihnen einen ungefähren Eindruck vermitteln:
Ein kleines Haus mit normalem Sicherungsbedarf benötigt eine Alarmanlage mit einem Materialwert von rund 1.600 Euro. Als Funkanlage installiert, werden etwa 400 Euro an Arbeitslöhnen fällig, was einen Gesamtpreis von rund 2.000 Euro ergibt. Wird die Anlage fest verdrahtet, entsteht gut und gerne das Dreifache an Arbeitslöhnen. In diesem Fall kommen etwa 2.800 Euro zusammen.
Ein großes Haus mit normalem Sicherungsbedarf verursacht einen Materialwert von durchschnittlich 6.000 Euro. Dazu kommen bei einer Funk-Alarmanlage etwa 800 Euro an Arbeitslöhnen, gesamt also rund 6.800 Euro. Wegen der Größe des Hauses werden beim Einbau einer verdrahteten Anlage etwa 2.000 Euro an Arbeitslöhnen fällig, was einen Gesamtpreis um 8.000 Euro ergibt.
Alarmanlagen werden öffentlich gefördert

Wenn Sie eigene Initiativen entwickeln, um Ihr Zuhause gegen unberechtigten Zutritt zu sichern, erhalten Sie dafür eine Förderung durch die KfW. Die Fördermaßnahmen umfassen die Installation einer Alarmanlage ebenso wie den Einbau einbruchhemmender Fenster und Türen.
Allerdings muss die Anlage förderfähig sein, was durch die Zertifizierung nach DIN EN 50131 Grad 2 oder höher belegt ist. Bei der Anschaffung sollten Sie also unbedingt darauf achten, dass die Anlage dieses Zertifikat aufweist.
Es gibt zwei Förderarten, die im Wesentlichen von den Gesamtkosten der Einbaumaßnahme abhängen. Je nach Höhe erfolgt die Förderung entweder als Zuschuss oder als zinsgünstiges Darlehen. Näheres dazu erfahren Sie direkt bei der KfW auf https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilie/Einbruchschutz/.
Fazit

Der Einbau einer Alarmanlage ist grundsätzlich mit erheblichen Kosten verbunden, wobei eine verdrahtete Anlage wegen der aufwendigen baulichen Maßnahmen spürbar teurer ist als eine Funk-Alarmanlage. Dennoch lohnt die Ausgabe in jedem Fall. Der materielle Schaden durch einen einzigen Einbruch beträgt ein Vielfaches der Kosten für den Einbau einer Alarmanlage – von den seelischen und psychologischen Auswirkungen ganz zu schweigen.