Eine Alarmanlage kann nur so gut sein wie ihr Hersteller sie gemacht hat. Das klingt zunächst lapidar, aber angesichts der Vielfalt an Herstellern und Modellen, die heute um die Gunst der Verbraucher kämpfen, wird es zunehmend schwieriger, ein qualitativ hochwertiges System auszusuchen, das optimal auf den eigenen Bedarf abgestellt ist. Dieser kleine Hersteller-Überblick soll Ihnen dabei helfen, sich im Angebotsdschungel besser zurechtzufinden – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Sollten Sie grundlegende Informationen zu Alarmanlagen suchen, lesen Sie hier, wie Alarmanlagen funktionieren.
Alarmanlage: Einfachanlage versus Profisystem
Das Produktangebot bei Alarmanlagen gliedert sich im Wesentlichen in Geräte und Anlagen, die für die Selbstinstallation vorgesehen sind und Systeme, die wegen ihrer Komplexität durch einen kompetenten Fachbetrieb eingebaut werden sollten. Das gilt für Funkanlagen und Kabelanlagen gleichermaßen, selbst wenn bei Funkanlagen der bauliche Aufwand der Kabelverlegung wegfällt.
Einbau einer Alarmanlage
Es kommt beim Einbau auf eine Reihe weiterer Faktoren an, beispielsweise die richtige Platzierung der Sensoren, die Sicherstellung störungsfreier Funkstrecken und die richtige Konfiguration der Zentrale.
Die meisten der etablierten Alarmanlagenhersteller bieten Produkte für beide Segmente an – und das ist bereits eine gute Orientierungshilfe, besonders, wenn Sie sich für eine einfache Alarmanlage zur Selbstinstallation entscheiden. Stammt die Alarmanlage aus einem Unternehmen, das auch Profi-Anlagen anbietet, kann die Produktreife und Qualität der einfachen Modelle vom Profistandard nicht drastisch abweichen – schon aus Gründen der Imagepflege.
Dieses Bewertungskriterium lässt sich auch in entgegengesetzter Richtung anwenden. Finden Sie im Produktportfolio eines Alarmanlagen-Anbieters von Infraschall-Alarmanlagen auch Modelle klassischer Bauart, ist Vorsicht geboten. Infraschall-Anlagen, also Geräte, die Einbrüche durch Druckveränderungen im Raum erkennen, sind im Großen und Ganzen Augenwischerei. Ein Hersteller, der sich nicht scheut, derart unzuverlässige Anlagen herzustellen, dürfte auch bei der konventionellen Technologie nicht allzu viel Mühe auf Produktqualität und Zuverlässigkeit verschwenden.
Telenot
Wem deutsche Wertarbeit wichtig ist, wird sich bei dem Spezialbetrieb für Sicherheitstechnik in Aalen gut aufgehoben fühlen. Dass der Produktionsbetrieb der Brüder Peter und Klaus Wunderle seinen Fokus auf individuelle Beratung legt, lässt sich beim Besuch der Website schnell feststellen: Die Produkte aus eigener Herstellung werden nur nebenher präsentiert. Der Hauptaugenmerk liegt auf den Einsatzgebieten und der optimalen Umsetzung.
Telenot liefert Anlagen sowohl für den Privatbereich als auch für Gewerbe und Ladengeschäfte bis hin zum Banktresor. Die Integration von Alarm– und Sicherheitsfunktionen in Smart Homes gehört bei Telenot ebenfalls zum Angebot. Ein Highlight ist der Infrarot-Lichtvorhang, der Zugangswege und Durchstiege in voller Raumhöhe und Raumbreite absichert.
Lupus
Lupusec Alarmanlagen – so der Name des hauseigenen Produkts – lassen sich variabel einsetzen. Sie dienen der Sicherheit im Haus ebenso wie der Videoüberwachung oder der Steuerung einer Smart-Home-Installation. Je nach Ausbaustufe dienen sie dem Einbruchschutz, der Gefahrenmeldung bei Feuer, Gas und Wasser oder dem Schutz gegen Überfälle. Auch die Integration eines Meldesystems bei medizinischen Notfälle lässt das Lupusec-System zu.
Im Grunde ist Lupusec ein komplettes Smart Home-System – wenn es entsprechend erweitert wird. Neben der Überwachungs– und Sicherungstechnik lassen sich auch Licht, Rollläden, Heizung und eine Reihe von Elektrogeräten über das System steuern – ganz bequem vom Smartphone aus. Auf diesem Weg sind auch erweiterte Sicherheitsfunktionen integrierbar, beispielsweise die Live-Videoüberwachung mit Spezialkameras.
Jablotron
Das Unternehmen mit Sitz in der Tschechischen Republik hat sich neben den klassischen Einsatzgebieten von Alarmanlagen im privaten und gewerblichen Bereich auch einigen Spezialanwendungen zugewandt. So liefert das Unternehmen auch Systeme zur Fahrzeugsicherheit und Fahrzeugüberwachung. Mit ihr lassen sich Standort, Benzinverbrauch und Kilometerstand bei PKWs, Lastwagen und landwirtschaftlichen Fahrzeugen aus der Ferne überwachen.
Eine Besonderheit bei Jablotron ist ein spezielles Babyphone mit dem beziehungsreichen Namen „Nanny“. Es überträgt nicht nur die Lautäußerungen des Säuglings, sondern überwacht auch dessen Atmung und löst im Notfall selbsttätig Alarm aus.
Jablotron-Anlagen verfügen auch ansatzweise über Smart Home-Funktionalität, allerdings gehört dieses Produktfeld nicht zum Schwerpunkt des Unternehmens.
Daitem
Das in Weinheim ansässige Unternehmen hat sich auf Funk-Alarmanlagen spezialisiert. Neben den klassischen Alarmanlagen-Komponenten bietet Daitem ein ausgefeiltes Produktangebot für die differenzierte Videoüberwachung an. Es gibt über WLAN kommunizierende Innenkameras und Infrarot-Außenkameras, die über die Ethernet-Vernetzung mit Strom versorgt werden. Alle Kameras verfügen über eine Nachtsichtfunktion. Die Videoüberwachung kann als eigenständiges System laufen oder in die Alarmanlage integriert werden.
Einen weiteren Schwerpunkt legt Daitem auf den Brandschutz. Neben zwei unterschiedlichen Funk-Rauchwarnmeldern bietet der Sicherheitsspezialist auch zwei eigenständige Brandwarnanlagen an.
Eine Daitem-Spezialität ist die Tierimmun-Funktion bei den Bewegungsmeldern. Damit lösen die Sensoren nur bei Bewegung von Menschen Alarm aus. Tiere können sich in Haus und Garten ungestört bewegen.
Über die Außensirene ist weit mehr als nur die Abstrahlung eines schrillen Warntons möglich. Sie kann auch Stimmen oder Hundegebell täuschend echt wiedergeben, um Eindringlinge bereits im Vorfeld abzuschrecken.
Abus
Das Traditionsunternehmen aus Wetter im Ruhrgebiet bietet mit SecVest derzeit die weltweit einzige Alarmanlage, die zurückschlägt. Damit sind natürlich keine Selbstschussanlagen gemeint, sondern die aus der Tradition von Abus als Schloss– und Riegelspezialist hervorgegangene mechatronische Einbruchsicherung. Sie setzt dem Einbruchsversuch extrem starke Verriegelungen entgegen, die bis zu einer Tonne Druck aushalten. Gleichzeitig geben die Sensoren bereits am Beginn des Einbruchsversuchs Alarm. Das – in Verbindung mit der verlängerten Einbruchszeit durch die mechatronische Sicherung – lässt Einbrüche entweder ergebnislos verlaufen oder führt dazu, dass die Täter vor Ort auf frischer Tat ertappt werden.
Die Zugangskontrolle der Secvest-Anlage ermöglicht Informationen darüber, wer von den berechtigten Personen sich gerade innerhalb des Hauses aufhält und kann sie über das Internet auf die Smartphones der anderen Bewohner übertragen. Auch Fernbedienungsfunktionen unterschiedlicher Elemente und alle wesentlichen Smart Home-Abläufe lassen sich über SecVest steuern.
Die Bedienung direkt an der Zentrale ist auch über Sprachsteuerung möglich. Mit einem Blick lässt sich überprüfen, ob alle Fenster und Türen geschlossen sind. Die Aktivierung oder Deaktivierung der gesamten Anlage an der Zentrale kann per PIN oder mit einem Chipschlüssel erfolgen. Die Notruftaste ermöglicht das Auslösen eines sofortigen Alarms.
Die zur Zentrale gehörende handliche Funk-Fernbedienung erlaubt die Aktivierung und Deaktivierung der Alarmanlage von überall im Haus. Das integrierte Display informiert die Bewohner über alle wichtigen Statusmeldungen der Anlage.
Fazit
Die etablierten Hersteller von Alarmanlagen und Sicherheitssystemen liefern sich einen harten Konkurrenzkampf auf den Gebieten Sicherheit und Smart Home. Um Alleinstellungsmerkmale zu generieren, haben die Unternehmen teilweise spezielle Lösungen entwickelt, die sich für bestimmte Anwendergruppen eignen. Hervorzuheben wären hier beispielsweise das Babyphone mit Atmungskontrolle von Jablotron, die Tierimmun-Funktion von Daitem oder das mechatronische Einbruchshemmsystem von Abus.